
Blutdrucktabletten: Medikamente als Blutdrucksenker
Ein hoher Blutdruck ist gefährlich. Dies dürfte den meisten Menschen bekannt sein. Gefahr droht vor allem durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ihre Folge können Schlaganfall, Herzinfarkt und Diabetes sein. Von Bluthochdruck – einer Hypertonie – wird ab einem sytolischem Blutdruckwert von 140 bzw. einem diastolischem Blutdruckwert von 90 gesprochenn.
Behandlung
Je nach Höhe des Blutdruckes und aktuellem gesundheitlichem Gefährdungspotential wird ein Arzt unterschiedliche Behandlungswege einschlagen. Der erste Blick geht hier sicherlich oft auf eine Behandlung ohne Medikamente. Eine Senkung des Blutdruckes kann auch durch Bewegung, bessere Ernährung, Streßabbau und weitere Maßnahmen erreicht werden.
Sollten diese Mittel alleine nicht zur Behandlung reichen oder eine akkute Senkung des Blutdruckes notwendig sein, so wird zu Medikamenten gegriffen. Aber auch in diesen Fällen werden die weiteren Behandlungsmethoden zusätzlich verfolgt.
Medikamente als Blutdrucksenker
Neben natürlichen Blutdrucksenkern gibt es heute zahlreiche Medikamente. Hierzu gehören Diuretika, Betablocker, Calciumantagonisten, ACE-Hemmer und AT₁-Antagoniste. Diese Medikamente greifen auf unterschiedliche Wirkungsweisen zurück. So gut wie alle Blutdrucktabletten sind durch einen Arzt verschreibungspflichtig.
Häufig wird nicht nur ein Medikament, sondern eine Kombination zur Blutdrucksenkung eingesetzt. So soll die beste Wirkung erreicht werden. Sofern diese wie geplant ihre Wirkung entfalten, wird diese Medikation beibehalten. Wird die erhoffte Blutdrucksenkung nicht erreicht, so kann die Medikation angepaßt werden. Auch wenn der Patient über Nebenwirkungen klagt, sind Anpassungen möglich.
Mögliche Nebenwirkungen
Bei der Einnahme von Blutdrucktabletten können verschiedene Nebenwirkungen auftreten. Mögliche Beschwerden sind unter anderem Schwindel, Benommenheit, Allergien und Magen-Darm-Beschwerden. Weitere Nebenwirkungen sind Medikamenten-spezifisch. So können beispielsweise Diuretika und Beta-Blocker den Blutzuckerspiegel und die Blutfettwerte beeinflussen. Zu einer Rötung der Gesichtshaut (Flush) kann es bei der Einnahme von Kalzium-Antagonisten kommen.
Es gibt auch blutdrucksenkende Medikamente die von bestimmten Personengruppen nicht eingenommen werden sollten. So sind die meisten Beta-Blocker nicht für Asthmatiker geeignet. Diabetiker sollten wiederum Beta-Blocker und Thiazid-Diuretika meiden. So können Thiazid-Diuretika die Freisetzung von Insulin vermindern und damit den Diabetes verstärken.
Die möglichen Nebenwirkungen sind recht unterschiedlich. Ist eine Beeinträchtigung durch ein bestimmtes Medikament wahrscheinlich, wird man hierauf natürlich bereits bei der Verschreibung reagieren. Wird sie erst nach der Einnahme erkannt, kann durch eine veränderte Medikamenten-Verschreibung reagiert werden.
Die Packungsbeilage der Arzneimittel gibt Aufschluß über alle möglichen Nebenwirkungen. Bei Auftreten sollten sie mit dem behandelndem Arzt besprochen werden.
Bei Unwirksamkeit der Medikamente
Gelingt es nicht den Blutdruck durch die verschiedenen Ansätze zu senken, bleibt dem behandelndem Arzt noch die Möglichkeit auf sogenannte Reservemedikamente zurückzugreifen. Diese Medikamente können zwar in der Regel eine starke Wirksamkeit vorweisen, bringen allerdings auch eine Vielzahl an Nebenwirkungen mit sich. Hier kommen die Wirkstoffe Doxazosin und Minoxidil zum Einsatz.
Doxazosin wirkt direkt an den Gefäßen in dem er Alpha1-Rezeptoren auf den Gefäßmuskelzellen blockiert. So wird verhindert, das Noradrenalin an diese Rezeptoren bindet. Dies bewirkt eine Verengung der Gefäße. Die möglichen Nebenwirkung gehen hier von Schwindel und Benommenheit bis hin zu Bewusstseinsstörungen bei zu raschem Aufstehen.
Minoxidil kann die Gefäße durch einen Ausstrom von Kalium stark erweitern. Auf die rasche Senkung des Blutdruckes reagiert der menschliche Körper allerdings mit einer Gegenregulation. Die Folge sind eine höhere Herzfrequenz sowie Wassereinlagerungen in den Beinen. Mit weiteren Medikamenten wird versucht diesem entgegenzuwirken.
Fazit
Im Idealfall gelingt es dem Bluthochdruck durch eine entsprechende Lebensweise entgegenzutreten. Mit steigendem Lebensalter steigt aber auch der Blutdruck und so kann es früher oder später keine alleinige Alternative zu einer zusätzlichen medikamentösen Behandlung sein. Bei Bluthochdruck sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden!