
Blutdruck richtig messen
Blutdruckmessgeräte gibt es am Markt reichlich. Ein Großteil hiervon funktioniert sehr zuverlässig und genau. Es ist sicherlich anzuraten, sich bei Bedarf privat ein solches Gerät anzuschaffen. Sie sind nicht nur günstig, sondern statt einmaliger Überprüfung beim Arzt ist eine regelmäßige Überprüfung auch aussagekräftiger. Natürlich vorausgesetzt, dass die Messung richtig durchgeführt wird.
Im folgendem Informationen zur Durchführung einer Blutdruckmessung:
- Welche Werte sollten gemessen werden?
- Wie oft sollte gemessen werden?
- Richtige Durchführung der Blutdruckmessung
- Was sagen die Ergebnisse aus?
Welche Werte sollten gemessen werden?
Die zwei entscheidenden Werte sind der systolische und diastolische Blutdruck. Die unterschiedlichen Werte kommen durch verschiedene Messzeitpunkte zustande. Der systolische Blutdruckwert wird in dem Moment gemessen, wenn sich das Herz zusammenzieht. Blut wird hierdurch in die Gefäße gepumpt. Der diastolische Wert wird hingegen bei erschlafftem Herzmuskel gemessen. Hierbei handelt es sich um die Füllphase des Herzens.
Neben diesen beiden Werten messen Blutdruckmessgeräte auch noch den Puls. Der Puls entsteht durch Druckschwankungen in den Gefäßen. Diese entstehen während der Systole. Über den Puls kann zum Beispiel festgestellt werden, wie schnell das Herz schlägt und ob dieses gleichmäßig schlägt.
Wie oft sollte gemessen werden?
Es kann zwar durchaus Sinn machen bei entsprechenden Erkrankungen den Blutdruck mehrmals täglich zu messen, in der Regel wird man es aber bei einmal am Tag belassen. In jedem Fall ist die Messung am Morgen die Wichtigste. Es gilt als besonders gefährlich, bereits mit einem hohem Blutdruckwert in den Tag zu starten. Wer zudem blutdrucksenkende Medikamente nimmt, sollte vor ihrer morgendlichen Einnahme bereits eine Messung vorgenommen haben. Das gilt natürlich auch bei der Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten am Abend. Wer zudem erst damit beginnt, seine Blutdruckwerte aufzuzeichnen, sollte für einen Blick auf die Schwankungen im Tagesverlauf ruhig mehrmals am Tag messen.
In jedem Fall ist es wichtig, seinen Blutdruck nicht nur einmalig zu messen oder nur alle paar Wochen einmal. Aussagekräftig werden erst mehrere Zahlen. Wer an jedem Wochentag misst, bekommt hier einen aussagekräftigeren Durchschnittswert für die ganze Woche. Diese dürften dann auch für den behandelnden Arzt interessanter werden, da die meisten Patienten nur unregelmäßig in seiner Praxis für eine Blutdruckmessung vorstellig werden.
Aktuelle Blutdruckmessgeräte bieten bereits Speicherplätze um die Messungen über einige Wochen hinweg aufzuzeichnen. Es ist je nach Fall aber sicherlich nicht verkehrt, sich die Werte auch jeweils in einer Tabelle zu notieren.
Richtige Durchführung der Blutdruckmessung
Wichtig ist, dass Sie vor der Blutdruckmessung zur Ruhe kommen. Machen Sie hierzu eine drei- bis fünfminütige Pause. Hierzu einfach ruhig auf einen Stuhl setzen und auch kleinere Anstrengungen vermeiden.
Für den Hausgebrauch sind heute vollautomatische digitale Blutdruckmessgeräte üblich. Diese werden mittel einer Manchette entweder am Handgelenk oder Oberarm angelegt. (Mehr Informationen: Blutdruckmessung: Handgelenk oder Oberarm?) . Wichtig ist in jedem Fall das richtigen Anlegen und die Positionierung des Gerätes. Die Messung erfolgt am nacktem Handgelenk bzw. Oberarm. In der Anleitung sollten sich Informationen zum richtigem Anlegen finden – teilweise sind hierzu auch Informationen auf die Manchette aufgedruckt.
Wenn am Oberarm gemessen wird, so sollte sich der Unterarm locker auf einen Tisch aufgelegt werden. Bei Messung am Handgelenk, sollte der Ellenbogen auf einem Tisch abgestützt werden. Der Unterarm sollte zudem leicht angehoben werden. Dies ist wichtig, da die Messung ungefähr auf Höhe des Herzens erfolgen sollte.

Im linkem Bild sehen wir die Messung am Handgelenk mit aufgestüztem Ellenbogen und leicht angehobenem Unterarm. Das rechte Bild zeigt die Messung am Oberarm mit auf der Tischplatte liegendem Unterarm.
Messung am linken oder rechtem Arm? Messen sie bei den ersten Messungen an beiden Armen und nehmen Sie in Zukunft dann den Arm mit dem höherem Blutdruck.
Was sagen die Ergebnisse aus?
Wir sind bereits auf die beiden Ergebniswerte diastolischer und systlischer Blutdruckwert eingegangen. Aber diese beiden Zahlen wollen natürlich auch interpretiert werden. Im Zweifel sollte man hier natürlich einen Arzt zu Raten ziehen. Ebenso sollte auch dieser seine eigenen Kontrollmessungen mit einem „Profi-Blutdruckmessgerät“ durchführen. Es gibt allerdings Standard-Werte die als normal gelten. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat die Blutdruckwerte wie folgt eingeteilt:
systolisch (mmHg) | diastolisch (mmHg) | |
---|---|---|
optimaler Blutdruck | < 120 | < 80 |
normaler Blutdruck | 120-129 | 80-84 |
hoch-normaler Blutdruck | 130-139 | 85-89 |
milde Hypertonie (Stufe 1) | 140-159 | 90-99 |
mittlere Hypertonie (Stufe 2) | 160-179 | 100-109 |
schwere Hypertonie (Stufe 3) | >= 180 | >= 110 |
Hypertonie bedeutet Bluthochdruck. Liegt diese vor, sollte das Gespräch mit einem Arzt gesucht werden.